Vorweg
Das Perfekte Navi gibt es nicht, zumindest habe ich noch kein fehlerfreies System gefunden. Also immer kontrollieren, was die Technik vorschlägt.
Wir haben einige Navis und NaviApps getestet. Unser TomTom war nach einigen Jahren Elektroschrott. Besser als NaviApps war das Gerät auch nicht. TomTom Camper ist uns deutlich zu teuer und wird in einigen Jahren als Elektroschrott enden, wie jedes Smartphone natürlich auch. Nur brauchen wir diese Geräte unabhängig vom Navi. Sie sind also sowieso schon da.
Alle anderen Apps, die wir getestet haben, waren nicht so gut wie die hier vorgestellten oder ähnlich gut, aber teurer. Daher beschränkt sich dieser Beitrag auf die von uns verwendete Software.

Park4Night
ist die App zur Suche nach Stellplätzen, Versorgungsmöglichkeiten etc. Diese App ist für jeden Camper unersätzlich.

iOverlander
liegt in der Version 2 vor und ist in Europa eine Ergänzung zu Park4Night. Außerhalb der EU wird iOverlander von vielen genutzt.


Blitzer.de
Eigentlich kein Navi, wenngleich heute ein funktionierendes Navigationssystem hinterlegt ist. Das funktioniert sogar. Nur wird es von uns nicht genutzt, da Google Maps deutlich besser ist und es auch nicht die besonderen Stärken von Sygic ersetzen kann. Dafür ist der Blitzerwarner das Beste, was wir je hatten. Interessant sind die etwas versteckten Einstellungen für den automatischen Start und das Schließen der App. Damit kann man nie vergessen, die App zu starten. Zudem kann sie unsichtbar im Hintergrund laufen und meldet sich nur bei Blitzgefahr.

Jeder kennt diese kostenlose Software und sie funktioniert in PKWs super gut. Daher ist sie auch immer wieder Testsieger.
Problem: Bei der Berechnung der Routen und Fahrzeiten nimmt Google einen schnellen PKW an. Das führt für langsame Womos zu Umwegen und damit mehr Dieselverbrauch. Diese Umwege lassen sich oft vermeiden, wenn man die Umweltfreundliche Route auswählt. Zudem schickt Google die großen Fahrzeuge in enge Innenstädte, unter viel zu niedrige Brücken, auf verbotene Straße und sehr oft auch auf Off Road Pisten. Und Google braucht eine stabile Internetverbindung. Man kann sich die Karten vorher herunterladen. Ohne Netz stehen viele Funktionen dann immer noch nicht zur Verfügung.
Vorteil: Die Suche nach Orten ist fehlertollerant, was besonders im Ausland wichtig ist. Hier gibt es oft mehrere Schreibweisen für das gleiche Ziel. Man findet ergänzende Informationen und Links ins Internet. Zudem ist der Austausch unter verschiedenen Endgeräten möglich. Nachteil: Es ist ein Google-Format, das nur von Google Maps erkannt wird. Auch können Ziele von Park4Night übernommen werden.
Einen Blitzerwarner gibt es nicht.


Sygic wurde speziell für LKWs und Womos geschrieben und funktioniert ohne Internet. Der Preis ist akzeptabel und es gibt wöchentlich Sonderangebote.
Achtung: Bei der lebenslangen Lizenz dürfte es sich um unlauteren Wettbewerb handeln. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit kann man keine Karten mehr laden, es stehen nur die schon installierten zur Verfügung. Bekommt man ein neues Smartphone oder muss es resetten, ist Sygic ganz weg.
Nach der Installation gibt man seine Fahrzeuggröße, das Gewicht, Umweltdaten und die Höchstgeschwindigkeit ein. Damit errechnet Sygic die optimale Route und vermeidet niedrige Brücken und enge Gassen. Das spart gegenüber Google Maps viel Diesel und der Kaufpreis dürfte sich so amortisieren.
Unbefestigte Straßen werden als gestrichelte Linien dargestellt. Die Fahrzeit ist sehr zuverlässig. Hat man das Paket mit den aktuellen Verkehrsinformationen gebucht, werden Staus meist umfahren. Das funktioniert natürlich nur mit Internetzugang. Gut gelöst ist auch, dass die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten, die nächsten Parkplätze und Tankstellen vorher angezeigt werden.
Das Modul mit den Blitzerwarnern ist leider nicht verlässlich. Daher läuft bei uns Blitzer.de im Hintergrund. Leider ist die Sprachausgabe etwas leiser als bei anderen Apps und beim Start verdeckt oft sinnlose Werbung den Bildschirm. Das kann schon mal verkehrsgefährdent sein, wenn das während der Fahrt passiert. Ziele lassen sich zwischen verschiedenen Endgeräten oder mit Google Maps nicht austauschen, es sei denn, der Beifahrer hat eine PC und nicht nur ein Smartphone. Die wichtige Datenübernahme von Park4Night klappt dagegen gut.
Trotz aller Mängel ist Sygic unser bevorzugtes Navi auf langen Strecken.